Einleitung

Ein Versammlungsball ist eine Stellung, die es dem Spieler erlaubt, die Bälle auf engem Raum, der sogenannten „Versammlungszone“, zusammenzuführen.

Ein langer Versammlungsball ist ein Versammlungsball, der die gesamte Tischfläche braucht, im Gegensatz zum Versammlungsball im Viertelbillard, wo die Bälle nahe der kurzen Bande bleiben.

Die Versammlungszone kann sich irgendwo auf dem Tisch befinden, doch erhöht sich die Fehlermarge beträchtlich, wenn sie sich in der Nähe einer Bande oder einer Ecke befindet.

In diesem Buch sind 67 Stellungen langer Versammlungsbälle beschrieben. Jede dieser typischen Positionen kann in eine beliebige Anzahl ähnlicher Positionen variiert werden, die Stellung der Bälle und die Distanz zwischen ihnen verändert sich, der Typ bleibt aber derselbe. Hier ein Beispiel:

Das Schema links zeigt die Grundstellung. Sie kann beliebig verändert werden, einige davon sind im Schema rechts eingezeichnet. die Art und Weise, den Punkt zu spielen, bleibt immer gleich.

Die langen Versammlungsbälle sind Punkte, welche nur relativ präzise gespielt werden, im Gegensatz zu den Versammlungsbällen im Viertelbillard, wo der Spieler aufgrund der kürzeren Wege viel präziser sein kann. Der Punkt, an dem der Spielball Ball 3 trifft, die Richtung von Ball 2 und die Kraft der Bälle 1 und 2 sind schwer zu meisternde Elemente in den langen Versammlungsbällen, eben weil die Distanzen häufig groß sind.

Die Stellungen in diesem Buch haben sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Einige sind sehr einfach und werden häufig gespielt, andere sind außergewöhnlich schwierig. Wenn diese während einer Partie auftauchen, zögern die Spieler aufgrund ihrer Schwierigkeit, sie so zu spielen. Auch wenn der Spieler auf die hier vorgestellte Lösung verzichtet und eine andere Lösung wählt, ist es dennoch wichtig, sie zu kennen und zu üben, da sie häufig zusätzliche Perspektiven eröffnen, welche nur nützlich sein können.

Alle Versammlungsbälle sind nummeriert und im Titel kurz beschrieben.

Der Billardtisch, die Bälle und das Queue sind in Originalproportionen gezeichnet. Das einzige schwierig darzustellende Element im Schema ist der Bandenabschlag.

Die Bälle sind präzise auf dem Tisch aufgestellt. Es empfiehlt sich, die Positionen genauestens einzuhalten, um sicher zu sein, dass der Punkt auf die angegebene Weise gespielt werden kann.

Die Bälle werden mittels Hilfslinien aufgestellt. Es handelt sich um die Linien des Cadre 47/2 und die Verbindungslinien zwischen den Diamanten.

Manchmal mussten die Bälle außerhalb dieser Hilfslinien aufgestellt werden. In diesem Fall werden imaginäre Bälle (mit einem Kreuz versehen) verwendet. Diese erlauben das genaue Aufstellen außerhalb der Hilfslinien.

Die Punkte wurden mehrmals mit den neben dem Diagramm beschriebenen Parametern gespielt. Man muss aber das Material berücksichtigen, die Unterschiede zwischen den Tischen, den Bällen und den Banden. Es ist daher möglich, abhängig von Ihrem Spielmaterial, dass die Parameter nicht ganz korrekt sind und sie angepasst werden müssen.

Neben dem Diagramm befindet sich die Beschreibung der Parameter. Die erste Grafik zeigt die Bälle 1 und 2 und stellt den Ball 2-Treff, die Anspielhöhe und das Effet dar.

Die Neigung des Queues ist nicht in diesen Parametern enthalten, da alle Positionen mit einem möglichst flach gehaltenen Queue gespielt werden.

Der letzte Parameter, die Energie, ist in beiden Bestandteilen beschrieben, der Kraft und der Geschwindigkeit (Tempo).

Die Kraft ist durch das Gewicht des Queues dargestellt, abhängig von der Position der Hand am Queue. Die Muskelkraft ist nicht dargestellt. Die Kraft ist in 4 Stufen eingeteilt: 1 schwach, 2 mittel, 3 stark und 4 sehr stark. 1 und 2 sind eher für enges Spiel, Einstellen und Versammlungsbälle im Viertelbillard.

Die Geschwindigkeit (Tempo) ist dargestellt durch die Geschwindigkeit des Schwingens des Vorderarms. Sie ist in 4 Stufen eingeteilt: 1 langsam, 2 normal, 3 schnell und 4 sehr schnell. Langsam wird eigentlich nur für enges Spiel, Einstellen und Versammlungsbälle im Viertelbillard verwendet.

Alle Parameter sind gesetzt, um dem Spieler in seiner Wahl zu helfen. Es ist aber offensichtlich, dass man die Parameter Kraft und Geschwindigkeit nicht auf 4 Stufen reduzieren kann. Ebenso sind die möglichen Treffpunkte viel zahlreicher als die 7 verwendeten. Der Anspielpunkt wurde so präzise wie möglich gezeichnet, eine gewisse Unsicherheit bleibt aber bestehen. Auch wenn alles getan wurde, um die Parameter so genau wie möglich zu bestimmen und zu zeichnen, bleibt eine gewisse Fehlerquelle.

Die Punkte sind eingeteilt in Schwierigkeitsgrade: leicht, mittel, schwierig. Jeder Punkt ist mit einem kurzen Text beschrieben.

Nebst den hier beschriebenen Punkten gibt es noch viele weitere Figuren. Auch erfindet jeder Spieler seine eigenen Figuren, indem er mehrere Wege kombiniert oder neue Lösungen findet.